Als ich Nullerjahre gelesen habe, musste ich das Buch erstmal kurz zur Seite legen. Nicht, weil es langweilig war – ganz im Gegenteil. Sondern weil es so ehrlich und krass war, dass ich erstmal durchatmen musste.
In dem Buch erzählt Hendrik Bolz – bekannt als Rapper von Zugezogen Maskulin – von seiner Kindheit und Jugend im Osten Deutschlands, kurz nach der Wende. Das war keine einfache Zeit. Und bei ihm zu Hause war es auch nicht gerade gemütlich. Es geht um Armut, um Gewalt, um Eltern, die selbst nicht klarkommen – und um einen Jungen, der irgendwie versucht, mit all dem klarzukommen.
Das Buch liest sich schnell, weil die Sätze kurz und direkt sind. Man merkt, dass Hendrik Bolz eigentlich Rapper ist – sein Stil ist wie ein Beat: hart, ehrlich, direkt ins Gesicht. Und obwohl er echt viel Mist erlebt hat, jammert er nicht. Er beschreibt einfach, wie es war. Das macht es so stark.
Was mich besonders berührt hat: Wie er nach und nach Sprache und Musik für sich entdeckt. Als Kind konnte er sich nicht ausdrücken – aber irgendwann findet er Wörter für das, was in ihm passiert. Und das rettet ihn irgendwie. Am Ende ist Musik für ihn nicht nur Hobby, sondern seine Art, zu überleben.
Ich glaube, viele junge Leute sollten dieses Buch lesen. Nicht, weil es schön oder leicht ist – sondern weil es echt ist. Es zeigt, wie es manchen Jugendlichen in Deutschland geht, über die sonst keiner redet. Und es macht deutlich, wie wichtig es ist, eine Stimme zu haben.
Mein Fazit:
Nullerjahre hat mich echt mitgenommen. Es ist kein fröhliches Buch, aber ein ehrliches. Und es hat mich zum Nachdenken gebracht – über Herkunft, Chancen und wie viel Kraft in Worten stecken kann.